Kateřina Tučková, geboren am 31. 12. 1980, verlebte Kindheit und erste Schuljahre in Südmähren (anfangs im Dorf Moutnice, dann in der Kleinstadt Kuřim), in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre zog sie mit ihren Schwestern und der Mutter nach Brünn (Brno). Im November 1989 setzte mit der „Samtenen Revolution“, angeführt unter anderen von Schriftstellern und Dissidenten wie Václav Havel, eine gesamtgesellschaftliche Aufbruchstimmung ein, die das geistige Klima und besonders die junge Generation in den 1990er Jahren nachhaltig beeinflusste. Tučková studierte Kunstgeschichte sowie tschechische Sprache und Literatur an der Masaryk-Universität Brünn und schloss 2014 mit einer Promotion ab. Seitdem ist sie als Schriftstellerin und Publizistin sowie als Kuratorin für verschiedene öffentliche und private Galerien tätig. Sie publizierte in dieser Zeit eine erste Langerzählung, „Montespaniáda“ (Montespaniade, 2006, benannt nach Madame de Montespan, einer Mätresse Ludwigs XIV.) sowie eine Reihe von Aufsätzen zu Themen der bildenden Kunst und Literatur. Einige dieser Texte bewegen sich im Grenzbereich der Fachliteratur, Essayistik und Prosa – so z.B. „Můj otec Kamil Lhoták“ (Mein Vater Kamil Lhoták, 2008), eine fiktive Biografie des Malers Kamil Lhoták, verfasst aus der Sicht seines Sohnes. Mit diesen Texten ebenso wie mit der Monografie über die Brünner Prosaautorin Vera Sládková kündigt sich das ...